Das Bauhaus Dessau, auch Bauhausgebäude Dessau, ist ein Gebäudekomplex in Dessau-Roßlau. Das Bauhausgebäude entstand 1925 bis 1926 nach Plänen von Walter Gropius als Schulgebäude für die Kunst-, Design- und Architekturschule Bauhaus. Kriegszerstörte und baulich veränderte Partien wurden ab 1965 weitgehend im Sinne des Originals rekonstruiert. Das Gebäude wurde 1976 restauriert und teilweise modernisiert. Zwischen 1996 und 2006 fand eine erneute Restaurierung und Instandsetzung nach denkmalpflegerischen Prinzipien statt.
Das im internationalen Stil errichtete Gebäude besteht aus fünf additiv in Flügelform angeordneten, funktional gegliederten Teilen: Einem Flügelbau der „Kunstgewerbe- und Handwerkerschule“ (spätere Technische Lehranstalten), dem Werkstättentrakt mit der markanten Glasvorhangfassade (Curtain Wall) und dem Atelierhaus. Im Atelierhaus sind die Wohnateliers für die Studenten untergebracht. Der Nordflügel der Handwerkerschule und der Werkstättentrakt sind durch eine zweigeschossige Brücke verbunden. Diese Brücke war für Verwaltungsräume und das Baubüro von Gropius (später die Architekturabteilung des Bauhauses) gedacht. In einem flachen Bau zwischen Werkstättentrakt und Atelierhaus befinden sich Aula und Bühne sowie die Mensa des Bauhauses.
Das Besondere am ganzen Komplex ist neben der damals neuartigen funktionalen Trennung durch einzelne, zu einem Organismus gefügte Einzelbaukörper und die völlig in Glas aufgelöste Wand des Werkstättentraktes, die für große Aufregung in der damaligen Zeit sorgte. Die Stützen des Gebäudes sind komplett von der Glasfassade zurückgesetzt, sodass die Glasschürze über alle drei Geschosse und die gesamte Gebäudelänge reicht und nicht unterbrochen wird. Es herrscht der Eindruck von Transparenz, Leichtigkeit und Flächigkeit. Diese neuartige, transparente Monumentalität hatte alle herrschenden Vorstellungen von Ästhetik überwunden.
Ornamentlosigkeit bestimmt dabei konsequent den gesamten Komplex. Durch die „offene“ Fassade entsteht eine neue, auch pädagogisch wirksame Beziehung zwischen Außen und Innen, vermittelt den Eindruck von Freiheit und Übersichtlichkeit. Die feingliedrige Glasfassade (Curtain Wall) in Stahl verursachte jedoch große Probleme bezüglich Sonnenschutz und Gebäudeklimatisierung. Im Sommer heizte sich das Gebäude infolge der direkten Sonneneinstrahlung enorm auf. Ein notwendiges Sonnenschutzsystem aus Vorhängen wiederum zerstörte die beabsichtigte Transparenz. Im Winter kühlte das Gebäude aufgrund der Einfachverglasung sehr schnell aus und musste stark beheizt werden. Die Be- und Entlüftung erfolgt dabei über mechanisch gesteuerte, im Detail sehr ausgearbeitete Lamellenflügel.
Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich ist eine europaweit bedeutende Kulturlandschaft in Sachsen-Anhalt, bestehend aus mehreren Bauten und Landschaftsparks nach englischem Vorbild.
Das Gartenreich umfasst heute eine Fläche von 142 km² entlang der Elbe im Biosphärenreservat Mittelelbe. Seit dem November 2000 gehört es zum UNESCO-Welterbe. Zum Gartenreich gehören die Schlösser und Parks Luisium, Georgengarten (hier ist die Anhaltische Gemäldegalerie untergebracht), Mosigkau, Großkühnau, Leiner Berg, Sieglitzer Berg, Oranienbaum und Wörlitz.
Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich wurde in das im Jahre 2001 erschienene Blaubuch aufgenommen. Das Blaubuch ist eine Liste national bedeutsamer Kultureinrichtungen in Ostdeutschland und umfasst zur Zeit 20 sogenannte kulturelle Leuchttürme. Die Auswahl der Kulturstätten erfolgte auf Initiative des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Abstimmung mit den ostdeutschen Kultusministern. Die Finanzierung trägt mehrheitlich der Bund.
Der Landschaftspark bei Dessau wurde durch Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau gegründet.
Als Fürst der Aufklärung lehnte er den Barockgarten ab und suchte für seine Gartenschöpfung Vorbilder, die sich an der Natur orientierten: Stourhead und Ermenonville.
Während der Gründungszeit entstanden im Gartenreich auch zahlreiche Kirchen oder wurden umgebaut und erweitert. So im Umland von Dessau die Kirchen in Waldersee (damaliger Ortsname Jonitz, 1722–1725), Mosigkau (1789), Mildensee (damaliger Ortsname Pötnitz, 1804–1806) und Großkühnau (1828–1830). Diese Vororte sind heute in Dessau-Roßlau eingemeindet.
Im Osten des Gartenreiches wurden die Kirchen Oranienbaum (1707–1712), Riesigk (1797–1800), Wörlitz (1804–1809), Vockerode (1810–1812) und Horstdorf (1872) neu- oder umgebaut.
Die Kirche in Rehsen (1680, 1707) wurde schon vorher errichtet, ebenso die Kirche in Goltewitz (13./14. Jahrhundert), jetzt Ortsteil von Oranienbaum. Goltewitz gehörte ursprünglich nicht zu Anhalt, sondern war sächsisch/preußisch und die Kirche als Filiale der Kirche der Gemeinde Jüdenberg lag damit im Ausland.
Der Wörlitzer Park, auch Wörlitzer Garten oder Wörlitzer Anlagen, in Wörlitz ist ein bedeutender Teil des heute als UNESCO-Welterbe gelisteten „Dessau-Wörlitzer Gartenreiches“, das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter der Regentschaft von Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817) geschaffen wurde. Der Park ist Teil des Netzwerks Gartenträume Sachsen-Anhalt.
Der Park wurde von 1769 bis 1773 angelegt und bis 1813 erweitert; er gilt als einer der ersten und zählt zu den größten deutschen Landschaftsparks nach englischem Vorbild. Gleichzeitig hatte der Park einen Bildungsauftrag, der sich über Architektur, Gartenkunst und auch Ackerbau erstreckte. Die Ziele des Fürsten bei der Parkgestaltung waren:
- Sie entspricht dem Bildungsauftrag gegenüber den Untertanen.
- Der Mensch steht im Mittelpunkt.
- Über Anmutung hinaus soll ein praktischer Nutzen bestehen.
So war der Park auch zur damaligen Zeit mit allen Gebäuden und dem Schloss für jeden zu besichtigen. Ausnahme waren das Graue Haus und die Roseninsel, die seiner Frau, Fürstin und spätere Herzogin Luise Prinzessin von Brandenburg-Schwedt (auch: Louise), als Rückzugsorte dienten.
Die Anlage ist in ihrer Gesamtheit gut erhalten und wurde von der UNESCO 2000 als Teil des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches in das Verzeichnis des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Der Park wurde an einem Seitenarm der Elbe angelegt. Er erstreckt sich insgesamt über eine Fläche von 112,5 Hektar und schließt sich direkt an die Stadt Wörlitz an.
An den Bauten im Park war maßgeblich Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736–1800) als Architekt beteiligt. Das Schloss ist der erste klassizistische Schlossbau Deutschlands. Den Garten entwarf der Hofgärtner Johann Friedrich Eyserbeck.
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(Quelle: Wikipedia)